8. Februar 2013

Die Wildnis ruft

Heute geht es schon nach Sansibar - unfassbar, vorgestern war ich noch mitten im nirgendwo. Wir haben nicht wirklich zeit in Arusha verbracht, da Martin und ich nach einer uebernachtung zu unserer Safari aufgebrochen sind. Zusammen mit einer Reisegruppe (insgesamt waren wir zu siebt) ging es in die Serengeti. Vorher haben wir noch ein paar Abstecher in ein Dorf gemacht, um uns die lebensumstände dort vor Augen zu fuehren. Den exakten Namen habe ich nicht parat, aber übersetzt heißt es Mosquito River - also Moskito Fluss. In der Regenzeit wimmelt es dort nur so vor Stechmücken. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass diese Gegend um Arusha fruchtbar ist. Obst (Bananen/Mangos), Gemüse (Mais/Tomaten/Bohnen) und sogar Reis gedeihen hier praechtig. Und da die Regenzeit erst im März beginnt, sind die Stechmücken kein Problem. Und damit Malaria. Dennoch kann man die Ansteckungsgefahr nicht leugnen, aber ich schlucke meine Tabletten zur Vorbeugung täglich und habe bisher keine Nebenwirkungen zu spüren bekommen. Alles jut.



Als Abschluss des Dorfbesuchs gab es ein traditionell zubereitetes Mittagessen. Das war einfach, aber die bestandteile fabelhaft. Danach gings in den ersten Park (Lake Manyara National Park), wo wir auf die Pirsch gegangen sind, um Tiere zu beobachten. Ihr muesst euch das in etwa so vorstellen: die Tourleitung samt Fahrer durchqueren mit und sieben den Park. Die Gruppe sitzt in einem riesigen Geländewagen mit aufklappbarem Dach. Wir nutzen weniger Straßen als vielmehr eine Art Schotterpiste. Eine Elefantenherde lief uns buchstaeblich ueber den Weg und zwei bullen haben miteinander gekaempft. in erster haben wir aber irrwitzige Affen herumflitzen sehen. Das war witzig.

Wir campen, und fahren am naechsten Tag Richtung Serengeti, einem von Afrikas groessten Nationalparks. Zuvor ging's aber in ein maasai. Diese Nomadenvölker kommen aus vielen Teilen Afrikas und leben heute grossteils noch in ihren einfachen Huetten aus Lehm und Kuhdung. Der Besuch hat uns alle an einen Zoobesuch erinnert, weil wir so halbherzig abgefertigt wurden. Aber sei's drum.



Mittags ging's dann in die Serengeti. Längere fahrt auf einer Holperstrecke. Hier ist Sitzfleisch gefragt. Am nächsten Tag ging's dann endlich in die Steppe. Wir sind zwei Tage dort herum gecruist, abends todmüde ins Zelt gefallen und haben uns nur ein ganz klein wenig von den Hyänen, Wasserbüffeln und elefanten beeindrucken lassen, die in der nähe herumgeschlichen sind.

Was wir tagsüber gesehen haben:
Leoparden (mit und ohne Nachwuchs)
Loewen (gefuehlte 100)
Diverse Vögel
Hippos
Jackos
Hyänen
Giraffen
Zebras ...........



Zebras zu fotografieren macht am meisten Spaß, denn ihre Musterungen sind faszinierend. Und sie sehen zu knuffig aus, wenn zwei ihren Kopf jeweils auf den rücken des anderen legen. :)



Am letzten Tag der Safari (='reise' in suaheli) gings in den Ngorongoro krater, wo wir aus sehr großer Entfernung sogar ein Nashorn sehen konnten. Die 'Big 5' kann ich also als gesehen abhaken. Wir haben wirklich so viele wunderbare Tiere gesehen und einige verrueckte Situationen mit ihnen erlebt... Es war ein fest. Zwei beispiele:
Ein Gepard verputzt sein Abendessen keine 10 Meter von unserem Auto entfernt. Er schaut sich immer wieder nervös um, ob nicht ein anderes Raubtier in der Gegend ist, das ihm seine Beute streitig machen könnte. Wir haben ihn offensichtlich nicht gestört.
Eine Herde Löwen hatte im Krater offenbar gerade ein üppiges Festmahl. Während sich Hyänen um die Reste zanken, suchen die loewen ein schattiges plaetzchen. Und suchen sich dafür die Kolonne Fahrzeuge aus, die sich inzwischen angesammelt hat, um dieses Schauspiel zu verfolgen. Bizarr, sage ich euch! Ich müsste widerstehen, um nicht aus dem Fenster heraus nach den Katzen zu greifen. Das war wirklich ein Fest, freut euch auf die Bilder!



Oh, hatte ich die Fahrt mit dem Heißluftballon erwähnt, die ich in der Serengeti hinter mich gebracht habe? Bei Tagesanbruch, es war magisch. Wir sind nicht hoch gestiegen, aber die Fahrt war ganz sanft, als ob man schwebt. Ein unglaubliches Gefühl, das man gar nicht recht beschreiben kann. Mein erstes mal. Ich kann es nur empfehlen.



Sind nach unserer Rückkehr nach Arusha noch planmaessig eine Nacht dort geblieben. Heute gings dann mit dem Flieger nach Sansibar. Der erste Eindruck: ein Paradies. Die Straßen in Stone Town sind eng und winden sich durch die gewuerzmetropole. Das licht hier ist herrlich und die Stimmung nimmt dich innerhalb von zwei Sekunden in Beschlag. Ein traumhaftes fleckchen Erde. Mehr dazu dann bei gelegenheit. Für heute ist erstmal Schluss.

Bis bald!!



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Der Countdown läuft

"La vida es corta pero una sonrisa sólo precisa un segundo." [altes kubanisches Sprichwort] Warum verrate ich euch Binsenweishe...