25. November 2009

Aufgefallen

Hier noch ein kleines Betthupferl (denkt bitte dran, dass ich euch 12h vorraus bin!): Es folgt eine Sammlung von Dingen, die mir besonders erwaehnenswert erscheinen. Wusstest ihr zum Beispiel, dass ...

... man das Abendessen hier nicht wie in anderen englischsprachigen Laendern als Dinner bezeichnet, sondern Tea (=Tee) nennt?

... Neuseeland kein einziges Atomkraftwerk besitzt? Es gibt gar ein Gesetz, wonach sich keine Schiffe, die entweder Atomaffen an Bord haben oder durch Nuklearkraft betrieben werden, in neuseelaendischen Gewaessern aufhalten duerfen.

... die Kiwis extrem stolz auf ihr Land sind? Das gilt vor allem fuer die natuerliche Umgebung, aber auch die ehrliche Arbeit, die sie verrichten und den Zusammenhalt, den es unter den Menschen gibt. Das Zusammenruecken ist offensichtlich vor allem hier auf der Suedinsel stark ausgepraegt. Ausserdem benutzt man hier gerne Superlative: Alles ist 'hier am groessten' oder 'dort am steilsten'.

... es eine Art (gespielte?!) Feindseligkeit zwischen Kiwis und Australiern gibt? Hier hoert man bei jeder Gelegenheit Witze ueber die Ozzis. Mitunter desegen fiebern die Kiwis aktuell dem Finale von Australian Idol entgegen (entspricht 'Deutschland sucht den Superstar'), wo ein Kiwi gegen eine Australierin antritt.

... dass die Kiwis besonders hart mit eingeschleppten Tieren wie Wieseln, Mardern, Opossums und Hasen, ferner auch Ratten und Igeln zu kaempfen haben? Sie fressen nicht nur Unmengen an Gras und somit die Futtergrundlage fuer das Vieh, sondern auch die Eier von Voegeln, die sie damit an den Rand der Ausrottung treiben.

... dass Neuseeland zum Pazifischen Feuerring gehoert ('Ring of Fire') und einige der aktivsten Vulkane der Erde beherbergt? Aber keine Angst, die befinden sich auf der Nordinsel, die ich nicht berreisen werde.

Soweit das Auge reicht

Ich hatte bereits erwaehnt, dass ich meine Tour durch die Seenlandschaft heute fortsetzen werde. Was ich nur bedingt ahnen konnte: ich sollte von mehr Wasser umgeben sein, als ich mir haette ertraeumen lassen. Ich war mir naemlich nicht im Klaren darueber, dass Doubtful Sound (wie das komplette Fiordland) zu den feuchtesten Gegenden der Erde zaehlt. Und so kam es, dass ich heute dank Dauerregens und zeitweise starkem Wind eine rundum Bewaesserung geniessen durfte. Und - welch Ueberraschung - ich habe erneut unzaehlige Wasserfaelle gesehen. Selbstverstaendlich war das auch super, denn im Gegensatz zu gestern war die Kulisse heute eine andere. Die Wolken hingen tief und haben die dicht bewachsenen Berge in einer Art mystischen Schleier zurueck gelassen. Waere ich ein Location-Scout (das ist jmd., der Drehorte fuer Filme o. ae. sucht), ich wuerde hier definitiv Gorillas im Nebel oder King Kong drehen. Ich hatte zudem den Eindruck, dass die Berge hier deutlich staerker mit Regenwald gesegnet sind als die von Milford Sound. Gestern konnte man den grauen Granit der Felsriesen besser erkennen - inwieweit mir der Nebel dabei eine optische Taeuschung verpasst hat kann ich euch nur subjektiv beantworten, aber ich meine, dass der Reisebegleiter etwas in der Richtung gesagt hat. Ich war heute nicht ganz so aufmerksam wie gestern, weil ich mich ganz gut mit Nici unterhalten habe. Sie ist aus Bayern und wie ich alleine unterwegs. Sie hat ein Leih-Auto und wir haben vereinbart, dass sie mich morgen mit nach Queenstown nimmt.

Von der Tour heute war ich auch begeistert, aber klar macht sowas mehr Spass bei eitel Sonnenschein. Solltet ihr also jemals hierher kommen, verfolgt vorher aufmerksam den Wetterbericht und bucht eure Touren erst danach - es koennte euch den Tag retten. :-) Uebrigens koennten die Tierfreunde unter euch auf ihre Kosten kommen, denn es besteht die Chance Pinguine, Delfine, Robben und Papageien zu sehen. Bis auf die Delfine hatte ich alles im Programm.

Apropros Tour: Vor lauter Aufregung gestern habe ich euch nichts ueber die Glowworm Caves erzaehlt, die ich am Abend besucht habe. Wer die wortwoertliche Uebersetzung zu verstehen glaubt, der irrt sich in diesem Fall gewaltig. Glowworms leuchten zwar auch, aber im Gegensatz zu den uns bekannten Gluehwuermchen setzen sie ihr Hinterteil dafuer ein. Ausserdem wollen sie damit nicht etwa um einen Partner buhlen, sondern Insekten anlocken, um sie anschliessend zu fressen. Das tun sie recht geschickt mit klebrigen Faeden, die sie von der Hoehlendecke herabhaengen lassen. Sie agiert eigentlich wie ein Spinne, nur dass sie das Beutetier nicht einwebt, sondern gleich verspeist. Ich erspare euch weitere Details... :-)
In voelliger Dunkelheit wird man waehrend der Tour per Boot in eine teilweise wassergeflutete Hoehle gefahren und hat den Eindruck, man befindet sich in einem Planetarium. Mit dem Unterschied, dass die Sterne zum Greifen nah scheinen. Da die Tiere empfindlich auf Laerm reagieren ist Stille angesagt und so befindet man sich in einem leicht schaukelnden Boot, was das Planetarium-Gefuehl abrundet.

Das soll's fuer jetzt gewesen sein. Bis demnaechst!!

24. November 2009

Wasser, ueberall Wasser!!

Leute, heute hab ich eine unglaublich beeindruckende Touri-Tour hinter mich gebracht. Steht einer von euch auf Wasser, Regenboegen und so was?! Dann wird das evtl. einer euer Lieblingsbeitraege.

Aber zunaechst zurueck in die Vergangenheit: Wie schon gesagt hat mich Scott noch bis Manapouri begleitet. Hier an der Westkueste leben Margaret und Ross, alte Freunde der Grahams, die mich noch bis Montag noch behebergt hatten. Irgendwie laeuft das mit dem Couchsurfing besser als ich dachte.
Kleiner Einschub fuer alle, die das nicht kennen: beim Couchsurfing kommt man privat unter und hat daher engeren Kontakt zu Einheimischen. Ich hatte mir vorgenommen, das mal auszuprobieren und ich muss sagen, dass ich mir das deutlich mehr Spass macht, als mit unzaehligen deutschen Backpackern im Hostel ueber immer wieder dieselben Dinge zu sprechen. Bei den Familien bekomme ich viel mehr von der Realitaet im Land mit, was die Menschen hier beschaeftigt und lerne mehr ueber die Umgebung, als mir irgendein gebundener Reisefuehrer verraten koennte. Und: ich habe noch nie auf einer Couch schlafen muessen - im Gegenteil, hier habe ich sogar ein Kingsize-Bett, das groesser ist, als meins zu hause! Das ist also in jedem Fall 1000mal besser als in jedem Hostel! :) Es koennte mir also nicht besser gehen.
Um bei der Vergangenheit zu bleiben, haben Scott und ich gestern noch die suedlichsten Zipfel der Suedinsel abgeklappert. Wir haben u.a. Bluff und Invercargill passiert und von dort aus einen Blick auf Stewart Island geworfen. Auf der drittgroessten Insel des Landes leben die echten, kleinen Kiwi-Voegel, aber die Zeit-Kosten-Nutzen-Relation ging nicht auf (und es ist gar nicht sicher, dass man die Tiere ueberhaupt sieht), von daher werde ich dieses Fleckchen Erde nicht besuchen.

Doch nun will ich endlich in die Gegenwart kommen. Manapouri ist mal wieder ein kleines Nest, das gemeinsam mit dem Nachbarkaff Te Anau malerische Seenlandschaften beherbergt. Klein ist gut, denn die Ortschaften wachsen waehrend der Touri-Saison bzgl. der Einwohnerzahl um das vier- bis fuenffache an.
Wegen der Seen habe auch ich mich wieder zurueck in die Touri-Schlange eingereiht und gleich drei Touren gebucht. Tagsueber war ich in Milford Sound, wo ich eine tolle Bootstour erleben durfte. Ich bin immer noch ziemlich aufgewuehlt. Neben unzaehligen Wasserfaellen habe ich mehrere Regenboegen gesehen, denn das Wetter war heute (groesstenteils) umwerfend. Abseits der Fjorde bedeutet das ca. 23-24 Grad, auf den Seen bedeutet das extrem viel Wind und meist auch Sonne. Milford Sound ist mit der Tasmanischen See verbunden und die Fahrt kann daher rau werden. Ging aber. ;)



Auf dem Weg dorthin hat uns ein Bus-Shuttle durch riesig anmutende Berglandschaften kutschiert. Da weiss man mal wieder, wie winzig man selbst eigentlich ist. Weiter ging die Reise auf der Strasse durch einen knapp 1,2 km-langen Tunnel, der durch reines Granit-Gestein fuehrt. Den zu bauen hat sagenhafte 20 Jahre gedauert. Das hat weniger mit dem fehlenden Enthusiasmus der Kiwis zu tun als vielmehr mit der Tatsache, dass waehrend des Baubeginns 1944 der 2. Weltkrieg, eine Wirtschaftskrise und fehlende technische Moeglichkeiten ein rasches Vorankommen behinderten. Und nicht nur deswegen sass ich alleine auf der Fahrt zum Hafen mit offenem Mund und immer groesser werdenen Augen im Bus. Ich habe teilweise zwei Regenboegen auf einmal gesehen, darunter einen kompletten. Es war wirklich ein unbeschreiblich schoenes Erlebnis, selbst wenn ich den Topf voller Gold nicht entdecken konnte. Vielleicht ist das aber auch nur bildlich gemeint und der Wert liegt in der Umgebung. Stellt euch mal auf letzteres ein.

Entschuldigt bitte, wenn ich heute so sentimental vor mich hin plappere, aber es ist definitiv viel auf mich eingeprasselt. Ich bin immer noch zutiefst beeindruckt und davon schwirrt mir der Kopf. Um ehrlich zu sein bin ich deswegen ganz schoen geraedert. Morgen geht's weiter nach Doubtful Sound, das NOCH schoener sein soll. Ich weiss gar nicht, ob das mein kleiner, uebervoller Kopf packt. *lach* Ich lass es euch wissen...

Bis demnaechst!

22. November 2009

Typisch Kiwi!

Nachdem wir alle zusammen gestern einen herrlich warmen Tag genossen haben (etwa 25 Grad), sind meine Leih-Eltern heute ohnehin Richtung Landeshauptstadt Wellington aufgebrochen, wo sie ihre Enkelin Paige Angela Graham besuchen, die vor 10 Tagen auf die Welt gekommen ist. Die beiden sind bereits gefahren und ich hoffe, wir koennen den Kontakt zueinander halten. Aber alleine bleibe ich natuerlich nicht zurueck. Scout Scott wird mir noch bis morgen Gesellschaft leisten. Wir werden gleich gen Westkueste aufbrechen, wo sich eine grossflaechige Seenlandschaft befindet: Fjordland.

Weil ich heute nicht mehr viel Spannendes zu erzaehlen habe moechte ich die Gelegenheit nutzen, um euch ueber ein paar ganz alltaegliche Dinge informieren, die einem hier begegnen. Typisch Kiwi halt!

Wetter
Sich geeignet anzuziehen ist nicht selten eine Herausforderung, denn das Wetter hat hier unten seinen ganz eigenen Kopf und schwenkt mitunter blitzschnell um. In Dunedin ist es besonders schlimm: Man sagt, dass man dort '4 seasons in one day' erlebt. Habt ihr schon einmal versucht, euch fuer 4 Jahreszeiten passend anzuziehen??!

Auf den Strassen Neuseelands
Es ist kein Geheimnis, dass man hier auf der falschen Seite der Strasse faehrt. Aber neben dem vorherrschenden Linksverkehr sollte man sich unbedingt an die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Die Polizei erwischt einen schon einmal kalt, wenn sie deine Geschwindigkeit von der Gegenseite aus dem fahrenden Auto heraus messen und dich gleich im Anschluss per Video damit konfrontieren. Lasst euch sagen, das wird teuer. (Und nein, ich war's nicht! :-))

Was in der Wohnung auffaellt
Will man sich die Haende waschen, darf man sich entscheiden, ob man sie sich verbrennt oder sie abfrieren sollen. Der britischen Tradition entsprechend sind die Wasserhaehne separat am Waschbecken angebracht. Clever...
Als ob das noch nicht genug waere, wird man von der naechstbesten Steckdose schikaniert. Bevor man die nutzen kann, muss man sie naemlich erst einmal mit Hilfe eines nahe gelegenen Schalters freigeben. Den Sinn dahinter werde ich sicher noch herausfinden. Bestimmt.

Uebergroesse bevorzugt
Essen zu kaufen ist als Einzelperson gewoehnungsbeduerftig, denn hier gibt es alles in extragrossen Portionen. Kiloweise Kaese zu kaufen oder 2 Liter Milch mitzunehmen ist gaengig. Wer soll das denn alles essen? Zugegeben, man kann das auch in kleineren Portionen erwerben, aber damit steigt der Preis - natuerlich relativ betrachtet. Aus europaeischer Sicht: verrueckt.

Ausgehen
Wenn man Essen geht, bestellt man in der Regel direkt an einer Schalter. Gelegentlich darf man sein Essen auch dort abholen. Man zahlt am Besten gleich nachdem man bestellt hat. Spaeter zu zahlen ist auch ok, aber die meisten Kiwis werden dann ein wenig nervoes. Ausnahmsweise.
Wer sein Essen gerne weniger kalorienreich mag, der sollte vorher fragen, wie die Mahlzeit zubereitet wird. Die Kiwis lieben es naemlich 'fried' (fritiert). Das muss nicht immer sein. Aber wer darauf steht, der sich am Besten an die Schotten halten, die essen gerne auch mal einen Mars-Riegel frittiert. Yummie!
Trinkgeld zu geben ist hier uebrigens nicht ueblich - das schont die Urlaubskasse. ;-)

Tierwelt
Die Tierwelt ist hier verdammt vielfaeltig. Es gibt Schafe, Schafe, darunter einige Schafe. Ach ja: und Schafe.



Bis demnaechst!

21. November 2009

Kontakt zu eurer Lieblings-Jasmin

Eine letzte Notiz fuer heute: Ich habe folgende neuseelaendische Handy-Nummer - 0064 [0] 22 644 33 60. Wann immer euch danach ist, schreibt ne SMS oder so. Meistens habe ich hier Empfang. :) Ihr erreicht mich ausserdem wie gewohnt ueber jasmin.reimold[at]gmail.com.

Ich freu mich drauf, von euch zu hoeren!!

Bussi & bis demnaechst!

Mehr musikalisches

Was waere ein Trip wie dieser ohne ein wenig Musik!? Geniesst sie mit mir! :)

Zunaechst einige Kiwi-Spezialitaeten:
OMC: How bizare
Midnight Youth: Cavalry
Opensouls: Telephone Song
Gin Wigmore: Oh my

Und noch ein bisschen was aus dem Gemischtwarenladen:
Incubus: Drive
Jay-Z feat. Alicia Keys: Empire State of Mind
Sugar Ray: Every Morning
Jamiroquai: Deeper Underground
Beyonce: Beautiful Nightmare
Snow Patrol: Chasing Cars
Kings of Leon: Notion
Mika: We are golden
Snow Patrol: Just say yes

Camping in den Catlins

Am Donnerstag sind wir also aufgebrochen, um zu campen. Das ist eine gute (und guenstige) Option, um die Catlins besser kennen zu lernen. Die Gegend muss landschaftlich extrem reizvoll sein, denn es gibt dort relativ viele Wasserfaelle und Regenwald. Ich habe schon so viel Gutes darueber von Leuten gehoert, die bereits dort waren. Zum Glueck hatten Scotts Eltern alles parat, um ein paar Tage los zu ziehen.

Nach knapp eineinhalb Stunden Fahrt hatten wir den Campingplatz bei Owaka erreicht, auf dem sich an diesem Tag ausser uns bis dato keiner verirrt hatte. Nachdem wir das Zelt endlich aufgebaut hatten (beim ersten Mal hat es uns der Wind schlichtweg weggeblasen), hatten wir eine kleine Verschnaufpause und sind danach in Jack's Bay gefahren. Dort gibt es Jack's Blowhole zu sehen, das frueher mal eine wassergeflutete Hoehle war. Die ist irgendwann teilweise eingebrochen und gibt heute den Blick auf eine Art Loch frei, dass nach wie vor durch einen 200m langen Tunnel mit dem Meer verbunden ist. Die knapp 55m, die man nun von oben her vom Meer getrennt ist, koennen sich zeitweise recht feuchtfroehlich gestalten. Wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt, peitscht der Wind das Meer so sehr auf, dass das Meerwasser mit solchem Druck durch Tunnel gedrueckt wird, dass es bis ganz nach oben spritzt - aehnlich dem Atemvorgang eines Wals. Deswegen Blowhole. Der Namensgeber Jack war ein bekannter Haeuptling eines Maori-Stamms, der seine Interessen wohl mit allen Mitteln durchzusetzen wusste. Ein bisschen mehr Infos (leider nur auf englisch) findet ihr hier. Es ist in jedem Fall selten, dass man eine solche Fontaene zu Gesicht bekommt und daher sind wir trockenen Fusses zurueck zum Auto gelaufen.
Am selben Tag haben wir dem Leuchtturm am Nugget Point und dem Strand am Kaka Point einen Besuch abgestattet, wo wir jeweils die Aussicht aufs Meer genossen haben. Einige Seeloewen konnten wir am Strand der Canibal Bay beobachten. Aber keine Angst, die Bucht heisst nur so, weil dort vor langer, langer Zeit mal menschliche Knochen gefunden wurden. Es ist nicht ueberliefert, dass die auf ein Festmahl von Kannibalen zurueckzufuehren sind. Weniger spektakulaer waren die Besuche Punawea und Balclutha, wo wir nur mal eben ausgestiegen sind, um uns die Beine zu vertreten. Zuerueck auf dem Campingplatz haben wir ein deutsches Paerchen ausgemacht und mit ihnen Texas Hold'em (Poker) gespielt. Das hab ich erst gelernt, aber gleich gewonnen. Darauf bin ich ein wenig stolz. Wenn ich wieder heim komme, nehme ich gerne die ein oder andere Herausforderung an. :)

Hier ein paar Impressionen von der Tour:



Am Freitag wollten wir eigentlich zu den Cathedral Caves. Das sind riesige, teilweise wassergeflutete Hoehlen an der Kueste, die man waehrend der Ebbe besichtigen kann. Derzeit muss dort aber der komplette Sand herausgespuelt worden sein, so dass der felsige Grund aus Sicherheitsgruenden nicht fuer Besucher freigegeben ist. Schade, ich haette mir die Hoehlen gerne angesehen. Stattdessen haben wir uns die Purakaunui Wasserfaelle zu Gemuete gefuehrt, waren am Lake Wilkie, der aussieht wie ein riesiges Schlammloch, aber unheimlich vielen einheimischen Tiere und Pflanzen einen geeigneten Lebensraum bietet. Ausserdem waren wir am Tautuku Beach und am Papatowai Beach, wo wir so nah an Seeloewen herangekommen sind, wie nie zuvor. Auf einer Duene standen wir, als eine der Robbe dort aufgewacht ist und und erst ein wenig angebloekt hat. Ich hatte echt ein wenig Schiss, denn deren Zaehne sind aus der Naehe betrachtet recht beeindruckend. Aber das Tier war friedlich und hat sich anschliessend genuesslich den Ruecken gekratzt. Das war auch besser so...

Am heutigen Samstag haben wir die Niagara Falls gesehen (nein, ich habe mich nicht im Kontinent geirrt!), waren bei den McLean Falls und an der Porpoise Bay/Curio Bay, wo wir Hector-Delphine beobachten konnten und das Meer an den Klippen bis zu 20m hoch aufgepeitscht wurde. Mit einer Tasse Tee und einem Stuhl haette ich wohl den ganzen Tag dort verbingen koennen. Die Atmosphaere dort war unbeschreiblich anziehend.

Nun seid ihr wieder auf einem vernuenftigen Stand. Ich hoffe, ihr habt weiterhin Spass daran, wenn ihr meine Berichte lest. ;)

Bis demnaechst!!

Leben auf einer Farm

Am Dienstag hat mich Scott also abgeholt und mich nach Pikarau gebracht, wo seine Eltern neben ihrem Unternehmen noch eine Farm besitzen. Pikarau ist ein Kaff nahe Gore und zaehlt nicht mehr als knapp einhundert Einwohner. Damit gibt es dort wohl mehr Schafe als Menschen. Aber egal, seine Eltern haben mich herzlich aufgenommen und wir hatten einen wirklich netten Abend zusammen, mit Abendessen und Photos kucken und Bier und so.

Der naechste Tag war unheimlich aufregend, denn wir haben uns um die Schafe gekuemmert. Wir haben einige von ihnen auf eine nahe gelegene Wiese getrieben - quer ueber die Strasse und zwar mit einem Quad! *lach* Das war ein Spass! Scotts Eltern haben nicht die Zeit einen Hirtenhund auszubilden, aber das Quad ist ein guter Ersatz. Danach haben wir die Schafe selektiert, denn ein Grossteil musste unters Messer: Es wurde Zeit, sie zu scheren. Ich habe natuerlich kraeftig geholfen und unter anderem auch einige Tiere vorbereitet: Mit nur wenigen Griffen hat man die Schafe dann auf dem Hintern sitzend vor sich und die Vorderlaeufe in der Hand, bevor man sie weitergibt. Oh Mann, das war wirklich ne grosse Sache. Ich bin immer nch aufgeregt, wenn ich dran denke.
Ausserdem habe wir ein Lamm auf der Weide gefunden, das an diesem Morgen geboren wurde, haben weitere Laemmer gekennzeichnet, geimpft und die maennlichen vorzeitig am Mann werden gehindert. Ich erspare euch die Details, aber das muss augenscheinlich so sein.

Nach dem Mittagessen haben wir Campingsachen zusammen gesucht, denn am Donnerstag sind wir mit dem Zelt los gezogen. Das hat eine Weile gedauert und nachdem wir Tea (=Abendessen) hatten, ging's ab zur Jagd. Ja richtig, wir sind jagen gegangen. Eine Waffe zu haben ist hier ueblich, aehnlich wie in den USA. Bis wir losgezogen sind, war es dunkel und weil ich weder Erfahrung im Umgang mit Waffen habe und Scott mich ausserdem nachts nicht im Umgang mit den Flinten unterweisen konnte, war ich selbstverstaendlich nicht schiessen. Aber zusammen mit Shannon, dem besten Freund von Scott, sind wir auf dessen Farm herumgeduest. Bei Nieselregen sind wir auf dem Quad ueber Stock und Stein auf der Pirsch geweseb und haben letztendlich vier oder fuenf Hasen und ein Opossum erlegt. Das hoert sich jetzt vielleicht hart an, aber diese Tierarten sind hier eine richtige Plage und vermehren sich ausserordentlich schnell, da sie keine natuerlichen Feinde haben. Mitleid kam da bei mir irgendwie nicht auf.

Was ein Tag, Leute. Ich habe mich hier unten tatsaechlich noch keine Minute gelangweilt. Und das wird wahrscheinlich erst einmal so bleiben.

Bis demnaechst also!

Weiter geht's gen Sueden

Nach nur einer Nacht in Oumaru bin ich nach Dunedin (sprich: Daniidan)weitergezogen, wo die naechsten Abenteuer auf mich gewartet haben. Dort im Hostel bin ich mit Jonathan aus Hamburg ins Gespraech gekommen und er hat mir freundlicherweise seinen Laptop ausgeliehen hat, damit ich euch schreiben kann. Nochmal ein grosses Dankeschoen an dich, wo auch immer du auch stecken magst! Abends bin ich mit ihm und Thomas aus Dresden on tour gegangen, um weitere Tiere zu beobachten. Und tatsaechlich, in der Sandfly Bay, die sich auf der Otago Peninsula befindet, haben wir einige entdeckt: eine ganze Seeloewen-Familie! Die maechtigen Raubtiere (diese Robbenart muss wirklich tatsaechlich dort eingeordnet werden) waren wirklich aktiv und haben gespielt. Leider konnte ich keine tollen Photos machen, da es bereits gedaemmert hat und wir zweitens eine schlechte Position zwischen den Tieren und dem Meer eingenommen hatten. Das sollte man lieber nicht tun, denn wenn sich die Robben angegriffen fuehlen, ziehen sie sich entweder zurueck ins Wasser oder greifen denjenigen an, von dem sie sich bedroht fuehlen. Beide Kriterien auf einmal zu erfuellen ist nicht besonders ratsam. Also nichts wie weiter den Strand entlang. Leider haben wir keine Pingus mehr entdecken koennen, aber ma kann schliesslich nicht alles auf einmal haben. Zurueck im Hostel haben wir den Abend mit ein paar Bier ausklingen lassen.

Am naechsten Morgen habe ich im Hostel schon wieder ausgecheckt, denn ich habe Scott erreichen koennen, einen anz lieben Kerl, den ich im Hostel in Christchurch kennen gelernt habe. Seine Eltern besitzen eine Farm in Pikarau und er hat mich eingeladen, dort ein wenig zu bleiben. Und weil ich a) sowieso vorhatte, Couchsurfing zu betreiben und b) kaum eine bessere Gelegenheit bekommen werde, so nah an waschechte "Kiwis" (so nennen sich die Neuseelaender) heranzukommen, nehme ich das Angebot natuerlich gerne an.
Aber nochmal zurueck zu den letzten Stunden in Dunedin: Ich habe mich nach dem Check-out nochmal in den Whirlpool zurueck gezogen, der in dieser Unterkunft zur Verfuegung stand. Das war eine reine Wohltat. Danach war ich shoppen (die Katze laesst das mausen nicht, ihr wisst ja...) und hab mich zum Lunch (= Mittagessen) mit Brad getroffen, den ich auf dem Weg nach Oumaru im Bus getroffen habe. Er hat sich nach seiner Pause von der Arbeit weg geschlichen, um mir noch ein bisschen mehr von der Stadt zu zeigen. Naja, nicht weggeschlichen. er wollte fragen, ob er ein bisschen laenger wegbleiben darf und sein Vorgesetzter war nicht da. Kein 'nein' ist halt auch ein 'ja' (?!) ... Typisch Kiwi halt! Wir sind also noch die Kirche und das wunderhuebsche Bahnhofsgebaeude besichtigen gegangen. Nach der kleinen Extra-Tour empfahl er mir noch, die steilste Strasse der Welt anzuschauen, was dann meine letzte Aktion war. Ich bin ganz nach oben gestiefelt. Es war wirklich steil. :)

Was ich danach alles mit Scout Scott erlebt habe, erzaehle ich euch gleich.

Watch out!! :)

16. November 2009

Muuuusik & so

So, heute muss ich euch noch ganz dringend den ersten Teil meines Soundtracks für die Reise präsentieren. Wenn ihr schon keine Bilder oder Videos zu sehen bekommt, dann sollt ihr doch bitte ein wenig von der Atmosphäre mitbekommen, die mich hier umgibt.

Zunächst mal was zum Schmunzeln:
Scouting for Girls: I wish I was James Bond
Clueso: Vergessen ist so leicht
Jeff Dunham: Achmed the dead terrorist - eines der meist gesehensten Videos auf Youtube und auch hier unten DER RENNER. Wir hatten in Christchurch ständig Running Gags aus Jeff Dunhams Programm am Laufen, einfach unglaublich gut.

Was aus der Mottenkiste:
Tom Petty: Learning to fly
Bill Withers: Lovely Day
Irene Cara: Fame

Und was sonst noch so Laune macht:
Paolo Nutini: Jenny don't be hasty
Clueso: Dort wo du wohnst
Paloma Faith: Stone Cold Sober
Michael Bublé: Feeling good
Michael Bublé: You
Foo Fighters: Wheels

Was man so macht, da unten...

Ich nochmal! Ich musste beim letzten Post nen Schnitt machen, denn sonst werden die Texte zu lang... :) Ich bin also am Sonntag aufgebrochen, um endlich noch mehr von Neuseeland zu sehen - eigentlich wollte ich mit Scott fahren, er ist ein echter Kiwi und lebt mit seinen Eltern auf einer Farm in der Nähe von Gore. Aber zu einen sind seine Eltern gerade für ein langes WE beim Fischen, so dass niemand bei ihm zu hause ist und dann hat er am WE zu viel gefeiert, so dass er beschlossen hat, erst am Dienstag zu fahren. Das hat er mir allerdings erst am Samstag abend gesagt, als wir vom Ausflug vom Mount Cook zurück gekommen sind. Typisch Kiwi halt, vieles ist hier sehr spontan. Aber no worries (=keine Sorge), irgendwie geht es hier immer weiter und so habe ich mir am Sonntag nach dem Frühstück einen bus organisiert, der mich weiter gen Süden bringt. Und Scott hat mir versprochen, dass ich ihn auf seine Farm besuchen kann. Wenn das klappt (ich hoffe es!), will er mir fischen und jagen beibringen und ich kann einige Touren mit ihm unternehmen. Mehr dazu dann, wenn es tatsächlich klappt. ;)

Gelandet bin ich am Sonntag dann in Oumaru, einem wirklich kleinen Nest, dass ungefähr zwei Attraktionen zu bieten hat: Pinguine und einen viktorianisch gehaltenen Stadtteil. Oh! Nicht zu vergessen das Hostel, in dem ich die Nacht verbracht habe. Ernsthaft, die Besitzerin Wendy ist ein herzensguter Mensch und wir haben uns wirklich blendend verstanden (auch wenn das für den akkustischen Teil nicht immer zutraf). Ich und eine andere Deutsche waren die einzigen Gäste in dieser Nacht und als ich abends zu den Zwergpinguinen wollte, hat sie mich mit einer richtig kuscheligen, alten Jacke und einem Schirm ausgestattet, abends war das Feuer in der "Lounge" obwohl sie eigentlich noch einige organisatorische Dinge zu tun hatte. Manchmal kann ich gar nicht fassen, was hier abgeht. Es ist einfach unglaublich.

Aber zurück zu den Zwergpinguinen, es sind tatsächlich die kleinsten der Welt. Darüber hinaus ist es die älteste, noch lebende Pinguinart. Gerade haben sie Nachwuchs und im Morgengrauen sowie während der Abenddämmerung sind sie in ihrer Kolonie gut zu beobachten und so konnte ich schon nach knapp 45 min wartezeit schon die ersten bestaunen. Mit knapp 30 cm hatte ich nicht gerechnet, das ist total winzig, aber auch ein enorm witziges Bild, wenn knapp 20 bis 30 Stöpsel auf einmal aus dem Meer kommen und zu den Brutstätten wackeln. Wahnsinn. Leider konnte ich von dort keine Bilder machen, denn der Blitz stört die Vögel. Aber ein Bild bspw. hier. Wenn ihr mehr über die kleinen Freunde wissen wollt, schaut euch diesen Link an.

Am heutigen Morgen habe ich nach einer kurzen Besichtigung des wunderschönen alten Stadtteils und des Parks auf dem Weg nach Dunedin gemacht, wo es neben den kleinen Pingus noch mehr Tiere zu sehen gibt: Robben, Gelbaugen-Pinguine und Albatrosse. Aber davon beim nächsten Mal mehr.

Bis demnächst!!

Es gibt sooo viel zu sehen!!

Hier noch ein Nachtrag bzgl. meiner Zeit in Christchurch: Während ich die letzten Tage dort verbracht habe, habe ich eigentlich nur dort übernachtet - ein paar der Leute aus dem Hostel haben übers WE ein Auto gemietet und daher haben wir ein paar Ausflüge unternommen. Freitags gings zu den Hanmer Springs, wo wir uns den halben Tag in warmen Mineralquellen geaalt haben. Bei etwas kälterem Wetter war das genau das richtige!! Nur eineinhalb Stunden Fahrt haben sich gelohnt, um vor einem Wahnsinns-Panorama zu planschen - Bilder folgen! :) Abends waren wir dann ziemlich gerädert (ich sowieso), so dass uns mal wieder zu einer gemütlicher Runde im Hostel zusammengefunden haben.

Am Samstag sind wir zu viert aufgebrochen, um uns den höchsten Berg Neuseelands anzusehen, den Mount Cook. Ziemlich früh gings dieses Mal los, denn wir hatten mehrere Stunden Fahrt vor uns. Die hat sich alle Nase lang verlängert, denn wir haben ständig angehalten, um die tolle Umgebung festzuhalten. Auch hier folgen die Fotos und Videos bald. Ich muss bei Gelegenheit ein günstiges Internet-Café finden, in dem ich nicht pro genutzter Datenmenge zahlen muss. ;) Auf jeden fall führter uns unser Weg ins Landesinnere, wo wir auch am Lake Tekapo halt gemacht haben. Dieser riesige See besticht in erster Linie durch sein türkisfarbenes Wasser. Bei Sonneneinfall sieht das unheimlich gut aus. Mit der Sonne hatten wir an diesem Tag Glück, leider war es auch windig. Das haben wir extrem zu spüren bekommen, als wir uns auf den Weg zu einer Sternwarte gemacht haben. Laut meinem Roomie (=Zimmernachbarn) Lionel gehört sie zu den Top 5-Sternwarten, an denen man die Planeten wirklich verdammt gut sehen kann. Leider waren wir mittags dort und haben keine Tour gebucht. Lionel war schon einmal dort und hat wohl sagenhafte Bilder durch das Teleskop machen können. Vielleicht schickt er mir ein paar davon.



Nun zurück zu unserem Ausflug: Wir sind weiter gefahren zum Mount Cook, dessen Spitze aber leider vor lauter Wolken nicht zu sehen war. Das macht aber nichts, denn beeindruckend war der Aoraki (=Durchbohrer der Wolken) allemal, denn 3700m sieht man nicht alle Tage. Anfang der 90er stürzte der Gipfel des Berges ein, so dass er nunmehr zwei Spitzen hat. Das ähnelt ein wenig einem Krater, naja, wenn man es hätte sehen können. ;) Mehr über den Riesen erfahrt ihr hier .

Das war's von meinen Ausflügen in Christchurch - bis demnächst!!

14. November 2009

As time goes by/ Wie die Zeit vergeht

Oh mein Gott, diese Woche ist wirklich extrem schnell zu Ende gegangen. Ich versuche mal eben, euch die letzten Tage nahe zu bringen. Zu aller erst muss ich los werden, dass ich die Schweden hab ziehen lassen, denn die beiden machen Neuseeland in nur 20 Tagen unsicher und sind daher ein bisschen flotter unterwegs als ich. Ich war also bis Sonntag in Christchurch und das ist passiert:

Am Mittwoch habe ich ganz viele Deutsche kennen gelernt, was auch keine Kunst ist, denn die sind wohl am haeufigsten unter den Touris vertreten. Surprise, surprise... :) In jedem Fall haben wir am Mittwoch alle zusammen in der Kueche meiner Jugendherberge (=Hostel) gekocht. Es gab unter anderem leckeren Blue Cod (Fischart) mit Reis und gruenem Spargel. Letzterer hat gerade Saison und ist unheimlich guenstig. Generell ist das einkaufen von Essen hier relativ preiswert. Vor allem Fisch und Fleisch bekommt man zu vernuenftigen Preisen. Die Gegend hier ist also genau die richtige fuer mich.

Ich habe am Mittwoch und Donnerstag die Innenstadt zu Fuss, mit der Tram und auf dem Boot erkundet. Beim Punting (=aehnelt dem Gondel fahren in Venedig, bzw. dem Stocherkahn fahren in Tuebingen). Ich habe in erster Linie den Botanischen Garten bewundert, der wirklich einen Besuch Wert ist. Die einheimische Flora und Fauna, gepaart mit der Ruhe und Gelassenheit der Umgebung sind eine unschlagbare Kombination.

Wo wir gerade beim Eindruck der Stadt sind: Man fuehlt sich hier nicht wie in einer Stadt - zumindest nicht wie in einer deutschen. Ganz im Gegenteil, wenn ich mir Karlsruhe in Erinnerung rufe - welches von der Groesse her vergleichbar ist - fuehlt man sich hier beinahe wie in einem Vorort. Der Stadtkern ist ueberschaubar, die Menschen hier scheinen hier ueberhaupt keinen Zeitdruck zu haben (ich habe hier tatsaechlich noch niemanden irgendwohin rennen sehen, abgesehen von einigen Joggern im Park) und ich mit den anderen Leuten aus dem Hostel zusammen bin fuehle mich, als waere ich schon ewig hier. Ich habe mich umgehoert und das geht wohl allen so. Das ist verdammt cool, aber schwer in Worte zu fassen. Aber fuer euch werde ich das weiterhin versuchen... :)

Bis demnächst!!

10. November 2009

Da steh ich nun

Ich kann's selbst noch nicht ganz glauben, aber es ist wahr: ich stehe tatsaechlich am anderen Ende der Welt. Und trotz dem ich seit meinem Abflug in FFM am Sonntag 27 Stunden bis nach Christchurch gebraucht habe, empfand ich den Flug nicht wirklich als lang. Ein Glueck!

Bis nach Sydney hat alles reibungslos geklappt, dort allerdings bin ich im Halbschlaf ans falsche Gate geraten. Aber keine Sorge, das habe ich noch rechtzeitig gemerkt... In Sydney habe ich mich jetzt schon verliebt, denn der Anflug auf den Flughafen beinhaltete eine Schleife ueber die Stadt, waehrend die Morgensonne gerade die ersten Strahlen darueber geworfen hatte. Das war traumhaft und ich freue mich jetzt schon auf die Erkundung der Stadt irgendwann Mitte/Ende Dezember.

Aber zurueck zu Neuseeland und Christchurch. Das beschauliche Staedtchen ist die groesste Stadt der Sued-Insel und wirkt ziemlich verschlafen, wenn ihr mich fragt. Aber auf den zweiten Blick offenbaren sich einige Highlights: So brezeln sich dieser Tage die Damen und Herren aus der Gegend ganz besonders auf, weil New Zealand Cup & Show Week ist. Damit sind diverse Pferdeshows und Galopprennen gemeint und jeder, der was auf sich haelt, geht dorthin. Am besten mit Hut, ganz stilecht. Und danach wird in der Innenstadt gefeiert. Das hat mir der Fahrer der alten Tram veraten, mit der er die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten der Innenstadt anfaehrt und anpreist. Nicht, dass ich viel mehr von dem Kauderwelsch verstanden haette, mit dem er mich berieselt hat. Ich wuerde euch gerne ein kurzes Video einstellen, aber an diesem Hostel-PC geht's leider nicht... Wird nachgeholt!

Ich werde heute auf jeden Fall nicht mehr viel unternehmen, nachdem ich mich seit meiner Ankunft hier krampfhaft wach zu halten versuche. Schliesslich moechte ich den hiesigen Tagesrhythmus so schnell wie moeglich annehmen. Aber bei 12 Stunden Zeitverschiebung muss ich mir und meinem Koerper wohl Zugestaendisse machen. Eine kleine Tour durch die Stadt mit der besagten Tram und zusaetzlich ein paar Erkundungen zu Fuss waren bisher drin, ich habe mir fuer ein paar Tage eine Unterkunft in einem Hostel gesichert und zwei Jungs aus Schweden kennen gelernt, mit denen ich evtl. noch ein paar Tage weiter gen Sueden ziehen werde. Keine schlechte Bilanz fuer einen halben Tag, wie ich finde.

Ich hatte bereits die Maori erwaehnt, die als erste dieses Land bewohnten. Lasst mich kurz in die Geschichtsbox greifen und dazu sagen, dass die Maori nicht direkt als Ureinwohner bezeichnet werden koennen. Die Maori stammen eigentlich aus Polynesien und setzten erst vor etwa 1000 Jahren nach Neuseeland ueber. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde Neuseeland von den ersten Europaeern besiedelt und nach laengerem Machtkaempfen zwischen Englaendern und Franzosen um die Vorherrschaft im Land und der 'Zivilisierung' der einheimischen Bevoelkerung verloren die Maori schliesslich 1850 ihre Souveraenitaet an die britische Krone. Heute sind von den knapp 14 Prozent Maori nur noch wenige uebrig, die sich als Vollblut bezeichnen koennen. (Ich lesen gerade ein Buch ueber eine Auswanderer-Familie, wer mehr wissen will, findet in "Ein Jahr in Neuseeland" von Anja Schoenborn eine unterhaltsame Lektuere)

So, das war's fuer heute. Ich geh dann mal schlafen...

Bis demnaechst!

8. November 2009

Auf geht's!

Ich bin im Reisefieber. Wirklich. Seit Tagen habe ich eine Verabschiedung nach der nächsten hinter mich gebracht und jetzt endlich habe ich meine Sachen gepackt, Musik auf den MP3-Player geladen bis er übergequollen ist und freue mich zum ersten Mal seit langem total auf den Flug. Der hatte mir bisher Kopfschmerzen bereitet, da ich in Sachen schlafen "ein wenig" anspruchsvoll bin. Aber selbst das ist mir jetzt gerade in diesem Moment egal.

Ab Frankfurt geht es heute Nacht dann erst einmal Richtung Singapur, wo wir einen kurzen Tankstop einlegen. Danach fliege ich weiter nach Sydney, wo ich das Flugzeug wechseln werde und wenig Stunden später endlich an meinem ersten, richtigen Ziel fernab der Heimat ankomme: in Christchurch/Neuseeland. Die Stadt ist mit ihren mehr als 350.000 Einwohnern relativ groß für neuseeländische Verhältnisse. (Man muss dabei bedenken, dass Neuseeland flächenmäßig etwa nur ein Viertel so groß wie Deutschland, aber nur 4,2 Mio. Einwohner zu verzeichnen hat. Aber vielleicht finde ich trotzdem ein paar mit denen ich abhängen kann...)

Was ich im Land der langen, weißen Wolke* erleben werde, werde ich euch bei Gelegenheit verraten - aber jetzt muss ich erst einmal hinkommen.

Bis demnächst!


*Bei den Maori heißt Neuseeland Aotearoa (=eine lange weiße Wolke).

Der Countdown läuft

"La vida es corta pero una sonrisa sólo precisa un segundo." [altes kubanisches Sprichwort] Warum verrate ich euch Binsenweishe...