21. November 2009

Camping in den Catlins

Am Donnerstag sind wir also aufgebrochen, um zu campen. Das ist eine gute (und guenstige) Option, um die Catlins besser kennen zu lernen. Die Gegend muss landschaftlich extrem reizvoll sein, denn es gibt dort relativ viele Wasserfaelle und Regenwald. Ich habe schon so viel Gutes darueber von Leuten gehoert, die bereits dort waren. Zum Glueck hatten Scotts Eltern alles parat, um ein paar Tage los zu ziehen.

Nach knapp eineinhalb Stunden Fahrt hatten wir den Campingplatz bei Owaka erreicht, auf dem sich an diesem Tag ausser uns bis dato keiner verirrt hatte. Nachdem wir das Zelt endlich aufgebaut hatten (beim ersten Mal hat es uns der Wind schlichtweg weggeblasen), hatten wir eine kleine Verschnaufpause und sind danach in Jack's Bay gefahren. Dort gibt es Jack's Blowhole zu sehen, das frueher mal eine wassergeflutete Hoehle war. Die ist irgendwann teilweise eingebrochen und gibt heute den Blick auf eine Art Loch frei, dass nach wie vor durch einen 200m langen Tunnel mit dem Meer verbunden ist. Die knapp 55m, die man nun von oben her vom Meer getrennt ist, koennen sich zeitweise recht feuchtfroehlich gestalten. Wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt, peitscht der Wind das Meer so sehr auf, dass das Meerwasser mit solchem Druck durch Tunnel gedrueckt wird, dass es bis ganz nach oben spritzt - aehnlich dem Atemvorgang eines Wals. Deswegen Blowhole. Der Namensgeber Jack war ein bekannter Haeuptling eines Maori-Stamms, der seine Interessen wohl mit allen Mitteln durchzusetzen wusste. Ein bisschen mehr Infos (leider nur auf englisch) findet ihr hier. Es ist in jedem Fall selten, dass man eine solche Fontaene zu Gesicht bekommt und daher sind wir trockenen Fusses zurueck zum Auto gelaufen.
Am selben Tag haben wir dem Leuchtturm am Nugget Point und dem Strand am Kaka Point einen Besuch abgestattet, wo wir jeweils die Aussicht aufs Meer genossen haben. Einige Seeloewen konnten wir am Strand der Canibal Bay beobachten. Aber keine Angst, die Bucht heisst nur so, weil dort vor langer, langer Zeit mal menschliche Knochen gefunden wurden. Es ist nicht ueberliefert, dass die auf ein Festmahl von Kannibalen zurueckzufuehren sind. Weniger spektakulaer waren die Besuche Punawea und Balclutha, wo wir nur mal eben ausgestiegen sind, um uns die Beine zu vertreten. Zuerueck auf dem Campingplatz haben wir ein deutsches Paerchen ausgemacht und mit ihnen Texas Hold'em (Poker) gespielt. Das hab ich erst gelernt, aber gleich gewonnen. Darauf bin ich ein wenig stolz. Wenn ich wieder heim komme, nehme ich gerne die ein oder andere Herausforderung an. :)

Hier ein paar Impressionen von der Tour:



Am Freitag wollten wir eigentlich zu den Cathedral Caves. Das sind riesige, teilweise wassergeflutete Hoehlen an der Kueste, die man waehrend der Ebbe besichtigen kann. Derzeit muss dort aber der komplette Sand herausgespuelt worden sein, so dass der felsige Grund aus Sicherheitsgruenden nicht fuer Besucher freigegeben ist. Schade, ich haette mir die Hoehlen gerne angesehen. Stattdessen haben wir uns die Purakaunui Wasserfaelle zu Gemuete gefuehrt, waren am Lake Wilkie, der aussieht wie ein riesiges Schlammloch, aber unheimlich vielen einheimischen Tiere und Pflanzen einen geeigneten Lebensraum bietet. Ausserdem waren wir am Tautuku Beach und am Papatowai Beach, wo wir so nah an Seeloewen herangekommen sind, wie nie zuvor. Auf einer Duene standen wir, als eine der Robbe dort aufgewacht ist und und erst ein wenig angebloekt hat. Ich hatte echt ein wenig Schiss, denn deren Zaehne sind aus der Naehe betrachtet recht beeindruckend. Aber das Tier war friedlich und hat sich anschliessend genuesslich den Ruecken gekratzt. Das war auch besser so...

Am heutigen Samstag haben wir die Niagara Falls gesehen (nein, ich habe mich nicht im Kontinent geirrt!), waren bei den McLean Falls und an der Porpoise Bay/Curio Bay, wo wir Hector-Delphine beobachten konnten und das Meer an den Klippen bis zu 20m hoch aufgepeitscht wurde. Mit einer Tasse Tee und einem Stuhl haette ich wohl den ganzen Tag dort verbingen koennen. Die Atmosphaere dort war unbeschreiblich anziehend.

Nun seid ihr wieder auf einem vernuenftigen Stand. Ich hoffe, ihr habt weiterhin Spass daran, wenn ihr meine Berichte lest. ;)

Bis demnaechst!!

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Der Countdown läuft

"La vida es corta pero una sonrisa sólo precisa un segundo." [altes kubanisches Sprichwort] Warum verrate ich euch Binsenweishe...